Die ersten Tage...




Am 27.08.2017 war es nun soweit. Es sollte endlich losgehen

Lange Zeit hatte ich auf diesen Moment gewartet und auf einmal saß ich im Flieger nach Ahmedabad in Indien, wo ich ein Jahr meinen Freiwilligendienst verrichten werde.
Genauer gesagt saß ich zunächst im Flieger nach Dubai, wo ich einen Teil der anderen Indien-Freiwilligen treffen sollte. Dieser Flug verlief sehr angenehm und mein Sitznachbar, ein indischer katholischer Pastor, stieß mit mir auf den Dry-state Gujarat an, in dem die Stadt Ahmedabad liegt. Er mit Whiskey, ich mit Gin Tonic.
Der zweite Flug hingegen war deutlich anstrengender, man war nun inzwischen fast 24 Stunden wach, wollte gerne schlafen und wusste, dass einen in Indien noch ein ganzer Tag erwartete.

Die Ankunft

Dieser nur ca 3 Stunden dauernde Flug ging allerdings auch vorbei und wir betraten um 8 Uhr 30 am Morgen den Flughafen von Ahmedabad. Insgesamt scheint der Flughafen für eine solche riesige Millionenstadt sehr klein, er besteht aus nur einem sehr kleinen Terminal, in dem allerdings mehr Vögel wohnen als Menschen arbeiten.
Nach dem wir durch die Passkontrolle gekommen waren und unser Gepäck hatten, durften wir unser Gepäck noch einmal durchleuchten lassen und mein Koffer wurde direkt als auffällig aus dem Verkehr gezogen. Das sehr freundliche Sicherheitspersonal wollte wissen, was ich denn alles dabeihabe, und bat darum meine Koffer durchsuchen zu dürfen.
Wenig später stellte sich heraus, das der Grund für ihre Besorgnis, die von mir mitgebrachten Pumpernickel waren, die sie einfach auf dem Bildschirm keiner ihnen bekannte Kategorie zuordnen konnten, jedoch von der hohen Dichte erstaunt waren.
Mit etwas Verzögerung verließen wir den Flughafen, tauschten erstes Geld um und wurden von einem wartenden Taxifahrer zum CEE, dem „Centre for Environmental Education“, gebracht.
Auf dieser Fahrt wurde uns eine Kostprobe der Stadt gewährt und der hier bevorzugten Fahrweise. Insgesamt wird sehr dicht aufeinander aufgefahren, die Fahrbahnmakierung gilt eher als grobe Richtlinie für alle Fortbewegungsmittel und es wird sehr viel gehupt.
Auch die ersten Kühe auf der Straße konnten wir bewundern und nicht zuletzt auch den Kontrast von weißen SUV's die an Familien vorbei fahren, deren Schlafplatz ein Karton unter einer zwischen 2 Bäumen aufgespannten Plastikplane ist.

Das CEE

Schließlich erreichten wir den Campus des CEE und uns wurde sofort klar, wie viel Glück wir mit diesem Gelände als Unterbringung hatten. Der ganze Campus ist grün, überall wachsen Bäume, Farne, Büsche und es laufen Pfauen und Streifenhörnchen umher.
Nachdem wir alles aus dem Auto geladen hatten, wurden wir von einem Mann begrüßt, der sich uns als Joseph vorstellte, was allerdings auch mit das einzige blieb, was wir verstanden. Er gab jedem von uns einen Schlüssel und brachte uns zu den Zimmern.
Die Zimmer bestehen aus einem kleinen Raum mit einem Bett, einem Schreibtisch, und einem stark riechenden Einbauschrank. An dieses Zimmer schließt sich ein kleines Bad mit Toilette und Dusche an.
Nach dem wir Mittagessen gegessen hatten, uns in einem kleinen Laden in der Nähe Wasser geholt hatten, verließen uns die 2 anderen Freiwilligen, um mit dem Bus weiter zu ihrem Projekt zu fahren und wir lernten Nisha, unsere Mentorin vor Ort, kennen.
Sie führte uns ein wenig herum und erzählte uns von dem Projekt, das wir begleiten werden.
Wir waren allerdings nicht in der Lage weitere Informationen aufzunehmen, weswegen wir uns bald auf unsere Zimmer verabschiedeten und so schlief ich, nachdem ich das Staffelfinale von Game of Thrones geguckt hatte, schnell ein.
Um den Raum auf einer angenehmen Temperatur zu halten ist an der Decke eine Ventilator angebracht, so angenehm er auch bei diesen Temperaturen ist, so störend kann man ihn doch beim Schlafen empfinden, in Kombination mit einem sehr harten Bett und einem sehr harten Kopfkissen. Glücklicherweise war ich so müde, das ich all diese Dinge erst in meiner 2. Nacht so richtig wahrnehmen konnte.
Als der nächste Morgen gekommen war, wurden wir von Nisha über das Gelände geführt und wurden Madvhi vorgestellt, die die Chefin der für uns zuständigen Abteilung ist. Wir wurden ein wenig an die Arbeit und die Problematik die uns erwartet, herangeführt.
Die Rest der Arbeitswoche, bestand darin, alles für die noch nötige Registrierung zusammen zu suchen.
Das beinhaltet Bilder in der richtigen Größe (die natürlich unterschiedlich ist, je nach Dokumenttyp, Ansprechpartner oder Verwendungszweck), viele viele Dokumente, Briefe, Verträge und Formulare.

Die ersten Abende gingen wir immer raus, um uns etwas zu essen zu suchen, da wir noch keinen Laden gefunden hatten, bei dem wir zum eignen Kochen einkaufen konnten.
Insgesamt war alles sehr lecker was wir gegessen hatte und preislich sehr erschwinglich, umgerechnet alles zwischen 80 Cent und 2 Euro.
Donnerstagabend waren wir das erste mal in einem Supermarkt, dort verstand man uns zumindest teilweise, wenn wir englisch sprachen, was für uns eine große Erleichterung war.
Endlich konnten wir selber kochen und uns unser eigenes Frühstück zubereiten.

Die ersten Tage waren geschafft und man hatte langsam das Gefühl, das könnte doch klappen mit dem einen Jahr in Indien.

Geschrieben am 03.09.2017



















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