Genauer
gesagt saß ich zunächst im Flieger nach Dubai, wo ich einen Teil
der anderen Indien-Freiwilligen treffen sollte. Dieser Flug verlief
sehr angenehm und mein Sitznachbar, ein indischer katholischer
Pastor, stieß mit mir auf den Dry-state Gujarat an, in dem die Stadt
Ahmedabad liegt. Er mit Whiskey, ich mit Gin Tonic.
Der
zweite Flug hingegen war deutlich anstrengender, man war nun inzwischen
fast 24 Stunden wach, wollte gerne schlafen und wusste, dass einen in
Indien noch ein ganzer Tag erwartete.
Die
Ankunft
Dieser
nur ca 3 Stunden dauernde Flug ging allerdings auch vorbei und wir
betraten um 8 Uhr 30 am Morgen den Flughafen von Ahmedabad. Insgesamt
scheint der Flughafen für eine solche riesige Millionenstadt sehr
klein, er besteht aus nur einem sehr kleinen Terminal, in dem
allerdings mehr Vögel wohnen als Menschen arbeiten.
Nach
dem wir durch die Passkontrolle gekommen waren und unser Gepäck
hatten, durften wir unser Gepäck noch einmal durchleuchten lassen
und mein Koffer wurde direkt als auffällig aus dem Verkehr gezogen.
Das sehr freundliche Sicherheitspersonal wollte wissen, was ich denn
alles dabeihabe, und bat darum meine Koffer durchsuchen zu dürfen.
Wenig
später stellte sich heraus, das der Grund für ihre Besorgnis, die
von mir mitgebrachten Pumpernickel waren, die sie einfach auf dem
Bildschirm keiner ihnen bekannte Kategorie zuordnen konnten, jedoch
von der hohen Dichte erstaunt waren.
Mit
etwas Verzögerung verließen wir den Flughafen, tauschten erstes
Geld um und wurden von einem wartenden Taxifahrer zum CEE, dem
„Centre for Environmental Education“, gebracht.
Auf
dieser Fahrt wurde uns eine Kostprobe der Stadt gewährt und der hier
bevorzugten Fahrweise. Insgesamt
wird sehr dicht aufeinander aufgefahren, die Fahrbahnmakierung gilt
eher als grobe Richtlinie für alle Fortbewegungsmittel und es wird
sehr viel gehupt.
Auch
die ersten Kühe auf der Straße konnten wir bewundern und nicht
zuletzt auch den Kontrast von weißen SUV's die an Familien vorbei
fahren, deren Schlafplatz ein Karton unter einer zwischen 2 Bäumen
aufgespannten Plastikplane ist.
Das
CEE
Schließlich
erreichten wir den Campus des CEE und uns wurde sofort klar, wie viel
Glück wir mit diesem Gelände als Unterbringung hatten. Der ganze
Campus ist grün, überall wachsen Bäume, Farne, Büsche und es
laufen Pfauen und Streifenhörnchen umher.
Nachdem
wir alles aus dem Auto geladen hatten, wurden wir von einem Mann
begrüßt, der sich uns als Joseph vorstellte, was allerdings auch
mit das einzige blieb, was wir verstanden. Er gab jedem von uns einen
Schlüssel und brachte uns zu den Zimmern.
Die
Zimmer bestehen aus einem kleinen Raum mit einem Bett, einem
Schreibtisch, und einem stark riechenden Einbauschrank. An dieses
Zimmer schließt sich ein kleines Bad mit Toilette und Dusche an.
Nach
dem wir Mittagessen gegessen hatten, uns in einem kleinen Laden in
der Nähe Wasser geholt hatten, verließen uns die 2 anderen
Freiwilligen, um mit dem Bus weiter zu ihrem Projekt zu fahren und
wir lernten Nisha, unsere Mentorin vor Ort, kennen.
Sie
führte uns ein wenig herum und erzählte uns von dem Projekt, das
wir begleiten werden.
Wir
waren allerdings nicht in der Lage weitere Informationen aufzunehmen,
weswegen wir uns bald auf unsere Zimmer verabschiedeten und so
schlief ich, nachdem ich das Staffelfinale von Game of Thrones
geguckt hatte, schnell ein.
Um
den Raum auf einer angenehmen Temperatur zu halten ist an der Decke
eine Ventilator angebracht, so angenehm er auch bei diesen
Temperaturen ist, so störend kann man ihn doch beim Schlafen
empfinden, in Kombination mit einem sehr harten Bett und einem sehr
harten Kopfkissen. Glücklicherweise war ich so müde, das ich all
diese Dinge erst in meiner 2. Nacht so richtig wahrnehmen konnte.
Als
der nächste Morgen gekommen war, wurden wir von Nisha über das
Gelände geführt und wurden Madvhi vorgestellt, die die Chefin der
für uns zuständigen Abteilung ist. Wir wurden ein wenig an die
Arbeit und die Problematik die uns erwartet, herangeführt.
Die
Rest der Arbeitswoche, bestand darin, alles für die noch nötige
Registrierung zusammen zu suchen.
Das
beinhaltet Bilder in der richtigen Größe (die natürlich
unterschiedlich ist, je nach Dokumenttyp, Ansprechpartner oder
Verwendungszweck), viele viele Dokumente, Briefe, Verträge und
Formulare.
Die
ersten Abende gingen wir immer raus, um uns etwas zu essen zu suchen,
da wir noch keinen Laden gefunden hatten, bei dem wir zum eignen
Kochen einkaufen konnten.
Insgesamt
war alles sehr lecker was wir gegessen hatte und preislich sehr
erschwinglich, umgerechnet alles zwischen 80 Cent und 2 Euro.
Donnerstagabend
waren wir das erste mal in einem Supermarkt, dort verstand man uns
zumindest teilweise, wenn wir englisch sprachen, was für uns eine
große Erleichterung war.
Endlich
konnten wir selber kochen und uns unser eigenes Frühstück
zubereiten.
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