Die
zweite Woche war geschafft, wir waren registriert, hatten endlich
eine Sim-Karte, hatten die ersten 2 Hindistunden hinter uns gebracht
und fühlten uns bereit, uns in die Stadt zu stürzen.
Warum
erzähle ich vom zweiten und nicht vom ersten Wochenende? Nun ja das
erste Wochenende bestand aus Kleidung waschen, was man per Hand
besser vor dem Duschen und nicht danach macht, und
Lebensmitteleinkäufen.
Von
Ghandi und Steppwells
Unser
erstes Ziel, und direkt eines der bekanntesten Ziele in Ahmedabad,
war der Sabarmati-Ashram oder auch Ghandi-Ashram. Ein Ashram lässt
sich wohl am ehesten mit einem Kloster vergleichen und dient als
Meditationszentrum.
Der
Sabarmati-Ashram ist einer der bekanntesten Ashrams in Indien, da
Ghandi dort von 1918 bis 1930 wirkte und lebte.
Heute
gibt es dort eine Ausstellung über sein Leben und seine Lehre. Auch
befindet sich auf dem Gelände ein Buchladen mit Ghandis Werken und
ein kleiner Souvenirladen in dem handgemachte Produkte verkauft
werden.
Unser
nächstes Ziel war Adalja Steppwell. Ein Stufenbrunnen vor den Toren
Ahmedabads aus der islamischen Zeit der Region, der zum Speichern des
Monsunwassers diente und als einer der schönsten Stufenbrunnen
Indiens gilt.
Der
Bau erstreckt sich über mehrere unterirdische Ebenen und ist reich
verziert. Wenn man unten ankommt, ist es angenehm kühl, nur leider
unangenehm voll, da es sich hierbei um eines der meist besuchten
Ziele in und um Ahmedabad handelt
Eine
weitere Erfahrung an diesem Ort als Europäer mit heller Haut: Jeder
möchte ein Selfie mit einem machen. Am Ende des Tages hat man das
Gefühl, auf mindestens der Hälfte der Handys oder Kameras verewigt
zu sein und das immer mit einem schönen glänzenden Schweißfilm auf
der Stirn.
An
diesem Samstag war es sehr heiß und wir waren froh, als wir uns
endlich ein Auto rufen konnten, um zurück in die Stadt zu fahren und
45 Minuten in einem klimatisierten Gefährt zu sitzen. Unser nächsten
Ziel hieß Law Garden.
Ein
Park in der Stadt, der sich als überraschend frei von Müll
herausstellte und um den es jeden Abend einen Markt gibt, auf dem es
traditionelle Kleidung zu kaufen gibt.
Dieser
Markt war sehr voll und wir beschlossen, an einem anderen Tag genauer
gucken zu gehen. An diesem Abend gingen wir noch in ein Restaurant,
das wir schon kannten. Meistens läuft es bei mir so ab, dass ich
eine Karte vorgesetzt bekomme, auf der ich ca. 5 Wörter kenne, ich
bestelle dann irgendwas und wurde dabei noch nie enttäuscht. An
diesem Abend gab es für mich Bengan Bhuta, was anscheinend vor allem
aus Aubergine besteht.
Während
der ersten Tage hätte ich nie gedacht, dass man sich hier alleine
auf die Straße traut, oder gar in die Stadt fährt. Doch mit ein
wenig Eingewöhnung kommt man hier von A nach B. Man lernt sogar wie
man die Straße überquert und sich seinen Weg zwischen Kühen, LKWs,
Autos, Rikschas und Motorrädern bahnt.
Auch
wenn der Rikschafahrer meistens nicht weiß, wo du hinwillst, weil
die Stadt einfach zu groß ist, um alle Straßen zu kennen und die
meisten nur wenig Englisch sprechen und manchmal auch kein Hindi,
sondern nur Gujarati, sind wir bisher immer angekommen. Meistens
kommen einem sofort viele Menschen zu Hilfe, die übersetzen, auf
ihrem Handy die Route suchen und dem Fahrer den Weg erklären.
Geschrieben am 12.09.2017
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