§
22 - Ladung
(1) Die
Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie
Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie
selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht
verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder
vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten
Regeln der Technik zu beachten.
(2) Fahrzeug
und Ladung dürfen zusammen nicht breiter als 2,55 m und nicht höher
als 4 m sein. Fahrzeuge, die für land- oder forstwirtschaftliche
Zwecke eingesetzt werden, dürfen, wenn sie mit land- oder
forstwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Arbeitsgeräten beladen sind,
samt Ladung nicht breiter als 3 m sein. Sind sie mit land- oder
forstwirtschaftlichen Erzeugnissen beladen, dürfen sie samt Ladung
höher als 4 m sein. Kühlfahrzeuge dürfen nicht breiter als 2,60 m
sein.
(3) Die
Ladung darf bis zu einer Höhe von 2,50 m nicht nach vorn über das
Fahrzeug, bei Zügen über das ziehende Fahrzeug hinausragen. Im
Übrigen darf der Ladungsüberstand nach vorn bis zu 50 cm über das
Fahrzeug, bei Zügen bis zu 50 cm über das ziehende Fahrzeug
betragen.
(4) Nach
hinten darf die Ladung bis zu 1,50 m hinausragen, jedoch bei
Beförderung über eine Wegstrecke bis zu einer Entfernung von 100 km
bis zu 3 m; die außerhalb des Geltungsbereichs dieser Verordnung
zurückgelegten Wegstrecken werden nicht berücksichtigt. Fahrzeug
oder Zug samt Ladung darf nicht Iänger als 20,75 m sein. Ragt das
äußerste Ende der Ladung mehr als 1 m über die Rückstrahler des
Fahrzeugs nach hinten hinaus, so ist es kenntlich zu machen durch
mindestens
1. eine
hellrote, nicht unter 30 x 30 cm große, durch eine Querstange
auseinander gehaltene Fahne,
2. ein gleich großes, hellrotes, quer zur Fahrtrichtung pendelnd aufgehängtes Schild oder
3. einen senkrecht angebrachten zylindrischen Körper gleicher Farbe und Höhe mit einem Durchmesser von mindestens 35 cm.
2. ein gleich großes, hellrotes, quer zur Fahrtrichtung pendelnd aufgehängtes Schild oder
3. einen senkrecht angebrachten zylindrischen Körper gleicher Farbe und Höhe mit einem Durchmesser von mindestens 35 cm.
Diese
Sicherungsmittel dürfen nicht höher als 1,50 m über der Fahrbahn
angebracht werden. Wenn nötig (§
17 Absatz 1),
ist mindestens eine Leuchte mit rotem Licht an gleicher Stelle
anzubringen, außerdem ein roter Rückstrahler nicht höher als 90
cm.
(5) Ragt
die Ladung seitlich mehr als 40 cm über die Fahrzeugleuchten, bei
Kraftfahrzeugen über den äußeren Rand der Lichtaustrittsflächen
der Begrenzungs- oder Schlußleuchten hinaus, so ist sie, wenn nötig
(§
17 Absatz 1),
kenntlich zu machen, und zwar seitlich höchstens 40 cm von ihrem
Rand und höchstens 1,50 m über der Fahrbahn, nach vorn durch eine
Leuchte mit weißem, nach hinten durch eine mit rotem Licht. Einzelne
Stangen oder Pfähle, waagerecht liegende Platten und andere schlecht
erkennbare Gegenstände dürfen seitlich nicht herausragen.
Soviel
zu dem Thema Ladung in Deutschland.
Eine
hier in Indien bevorzugte Art, um größere Objekte wie Spiegel,
Schranktüren oder ähnliches zu transportieren, ist der Motorroller.
Hierbei sitzen zwei Personen auf dem Motorroller. Die erste Person
lenkt den Motorroller elegant durch den Verkehr, während die zweite
Person das zu befördernde Einrichtungsstück wahlweise horizontal
oder senkrecht festhält und verhindert, dass es andere Fahrzeuge
berührt. Das Überraschende? Es funktioniert sehr gut.
Insgesamt
habe ich hier bisher einen sehr abenteuerlichen Fahrstil geboten
bekommen, an den man sich allerdings nach einigen Fahrten gut gewöhnt.
Was
da so rollt...
Zunächst
einmal ist die Zusammensetzung des Verkehrs eine andere.
Während in Deutschland doch die Autos das Straßenbild dominieren,
spielen hier kleine Rikschas, Motorroller und Kühe eine
entscheidende Rolle. Natürlich fahren hier auch eine Menge Autos
unterschiedlicher Größe, doch das Straßenbild ist lange nicht so
homogen wie in Deutschland.
Ich
bin zu dem Schluss gekommen, dass die höhere Anzahl an kleinen
motorisierten Gefährten dazu führt, dass die Spurmarkierungen, die
auf vierrädrige Gefährte ausgelegt sind, eher als grobe
Orientierung denn als Fahrspur gesehen werden.
Ebenfalls
interessant ist der Trend zum weißen Auto (am liebsten natürlichen
einen super praktischen SUV mit dem man alle fünf Meter aus Versehen
ein anderes Auto anstößt und der im typischen Stop and Go
sicherlich noch ein wenig mehr Sprit frisst als sonst schon) der sich
hier definitiv durchsetzt. Eine Erklärung dafür habe ich noch nicht
gefunden, aber ich kann mir vorstellen, dass es sich hierbei um zwei
Phänomene handelt.
Zum
einen reflektieren weiße Autos die Sonne besser und sie heizen sich
vielleicht nicht so schnell auf. Es könnte sich allerdings auch um
eine Art Statussymbol handeln, denn gerade die zuvor genannten SUVs
sind immer sehr sauber und gepflegt, was einen sehr überrascht, wenn
man sich die Straßen und die Stadt anguckt. Ein sauberes weißes
Auto drückt hier also auch aus: „Ich wohne in einer sauberen
Gegend und kann es mir leisten, so oft ich will in eine
Autowaschanlage zu fahren“.
Und
natürlich helfen einen solche Autos hier gekonnt die Bremsschwellen
(ja ich habe das Wort nachgeguckt; ich würde sie einfach
Geschwindigkeits-Hubbel nennen) zu übergehen, die hier in sehr
regelmäßigen Abständen auf der Straße zu finden sind und in einem
Auto mit weniger guter Federung deutlich zu spüren sind.
Die
Hupe
Eines
der liebsten Teile am eigenen Gefährt scheint für viele hier die
Hupe zu sein, die man non-stop im Verkehr hören kann. Während die
Hupe in Deutschland vor allem im Notfall, bei Hochzeiten und bei
manchen Menschen auch im Parkhaus nach Konzerten genutzt wird (Ich
mein was soll das? Alle wollen raus und stehen in der Schlange vor
der Schranke und einer denkt sich: „Das geht bestimmt schneller
wenn ich jetzt mal hupe“), scheint die Hupe hier eher die Bedeutung
zu haben: „ Aufgepasst hier komme ich!“, „Hi, na, wie geht
es?“, „Ich mag dich!“, „Ich hasse dich!“ oder auch „Oh
ich habe seit zwei Minuten nicht mehr gehupt!“.
Als
weitere Geräuschquelle kommen auch noch die Motoren, insbesondere
die der Rikschas, hinzu, die teilweise deutlich lauter sind, als man
es von Motoren aus Deutschland gewöhnt ist. Insgesamt ist der Verkehr also sehr
laut, gerade wenn man in einer Rikscha sitzt und und dem Verkehr ohne
Schallschutz ausgesetzt ist. Nichtsdestotrotz ist die Fahrt mit einer
Rikscha immer ein tolles Erlebnis, dass man sich auf keinen Fall
entgehen lassen sollte.
Der
Fahrstil
Wer
deutsche Straßen und den dazugehörigen Fahrstil gewohnt
ist, wird in einer indischen Großstadt zunächst Probleme haben,
sich zu integrieren. Plötzliche Spurwechsel, plötzlich auftauchende
Hindernisse in Form von Kühen und entgegenkommenden Fahrzeugen
erscheinen zunächst sehr verwirrend. Zusätzlich ist der Verkehr
sehr dicht zu den Stoßzeiten und man fährt teilweise sehr dicht
aneinander vorbei und sehr dicht aneinander heran. Von einem
angemessen Sicherheitsabstand kann hier also nicht die Rede sein.
Gerade die Seitenspiegel scheinen Zeugen dieses Fahrstils zu sein,
denn entweder werden sie sehr unregelmäßig angebracht oder aber
sehr regelmäßig abgefahren. Auch bei einem Riss in der
Windschutzscheibe setzen einige Fahrer hier nicht auf Carglass,
sondern auf Klebeband, um das Fahrzeug wieder sicher zu gestalten.
Auch
deutsche Geschwindigkeiten werden hier nicht erreicht. Innerhalb der
Stadt überschreitet man selten die 40 km/h und außerhalb haben wir
bisher um die 70 km/h erreicht.
Insgesamt
bleibt allerdings zu vermerken, dass wir hier bisher immer von A nach
B gekommen sind, noch keinen schweren Unfall gesehen haben und uns
eigentlich immer sehr sicher gefühlt haben. Egal ob in einem Auto,
einer Rikscha oder zu dritt auf einem Motorrad.
Verkehrsregeln
scheinen hier zwar nicht so strikt durchgesetzt zu werden wie in
Deutschland, dafür scheint das Autofahren hier gemeinschaftlicher.
Man nimmt Rücksicht aufeinander, toleriert, dass jemand auch mal
gegen die eigentlich Fahrtrichtung fährt und ist darauf aus,
gemeinsam den Verkehr möglichst schnell und effizient wieder ans
Rollen zu bringen.
Ich
rate jedem, der Indien besucht, wenn möglich auf ein Auto zu
verzichten. Insbesondere, wenn man Städte besucht. Es ist einfacher,
sich von einem erfahrenen Fahrer durch die Städte fahren zu lassen,
außerdem besteht bei einem Mietwagen eher eine geringe Chance, die
Kaution in voller Höhe oder überhaupt zurück zu bekommen
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